Viele Nutzerinnen und Nutzer unserer Onleihe wissen es schon: Öffentliche Bibliotheken können nicht ohne weiteres auf dem freien Markt erhältliche E-Books für den „Verleih“ an ihre Leserinnen und Leser erwerben. Die Rechteinhaber – sprich: die Verlage – können frei entscheiden, ob sie mit den Bibliotheken entsprechende Lizenzen abschließen – und falls ja, unter welchen Bedingungen.
Sie können z. B. Lizenzen für E-Medien zu einem deutlich höheren Preis als dem Ladenpreis verkaufen und/oder stellen sie nur für eine deutlich begrenzte Laufzeit zur Verfügung. Lizenzen für E-Medien der Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bonnier z. B. sind für Bibliotheken teurer als für Einzelkunden und können dann auch nur eine kurze Zeitspanne genutzt werden.
Relativ neu ist eine weitere Hürde: der sogenannte „Library Block“ oder das „Windowing“. Das bedeutet: Verlage bieten ihre Neuerscheinungen erst mit deutlicher Zeitverzögerung zum Lizenzerwerb an.
Jüngst verkündete z. B. die Verlagsgruppe Random House, ihre Neuerscheinungen ab sofort erst mit einem zeitlichen Verzug von 3 bis maximal 12 Monaten anzubieten. Auch Bastei Lübbe arbeitet mit unterschiedlichen Sperrfristen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Verlage ihre Vertriebspolitik hinsichtlich Sperrfristen gegenüber unserem Dienstleister auch nicht kommunizieren, so dass dieser uns keine komplette Übersicht darüber geben kann, welche Verlage mit welchen Sperrfristen arbeiten.
Unser Dienstleister befindet sich aber dauerhaft mit den Verlagen im Gespräch. So ist es gelungen, dass der DuMont-Verlag nicht mehr mit Sperrfristen arbeitet und wir Lizenzen zeitnah nach Erscheinung erwerben können.
In der Gesamtansicht bedeutet das konkret aber, dass wir Ihnen zukünftig viele Onleihe-Titel nur mit einer Zeitverzögerung von bis zu einem Jahr werden anbieten und auch keine genaue Zeitprognose zum Erscheinungsdatum werden abgeben können.
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